Erdäpfelstrudel

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Es gibt Gerichte, die man als Kind nicht so gerne mochte. Manche bleiben es und das wird sich auch nie ändern. Andere Gerichte verwandeln sich aber zu heimlichen Lieblingsgerichten, von denen man nie gedacht hätte, dass sie einem einmal schmecken würden.
Mir persönlich erging es so mit diesem Rezept. In der Kindheit war das viel zu fad, einfach und unspektakulär, denn die Lieblinge waren eindeutig Fischstäbchen und Spaghetti Bolognese!
Aber wenn man im Erwachsenenalter dann einmal selber zum Kochlöffel greift und diese Kindheitserinnerungen nachkocht, geht einem nicht nur das Kühlschrank-Licht auf, sondern man merkt ganz bewusst, dass diese Gerichte – erstens – gar nicht so komisch schmecken wie als Kind gedacht – jetzt da alle Geschmacksnerven ausgeprägt sind ;) – und zweitens – obwohl man die Rezepte aus den genannten Gründen nie gekocht hat – dann beim ersten Nachkochversuch plötzlich schmecken wie bei Mama – nämlich ganz wunderbar!

Deshalb sage ich heute ganz bewusst DANKE für die vielen Stunden, die meine Mama investiert hat, um mir in meiner Kindheit schmackhaftes Essen wie dieses hier auch wirklich schmackhaft zu machen! Trotzdem: Die Fischstäbchen waren in diesem Alter einfach besser! Daran war nicht zu rütteln ;)
Aber: Gut Ding braucht Weile - Du hast für uns Kinder immer wieder etwas Neues und Interessantes gekocht. Und wie man heute sieht, war es die Sache wert!

Zutaten
8 mittelgroße Erdäpfel
1 kleine Zwiebel
6 Scheiben Speck
1/2 Becher Schlagobers oder Sauerrahm
2 Eier
1 Pkg. Strudelteig
etwas flüssige Butter
Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Petersilie
Öl, Butter

Zubereitung
Erdäpfel waschen, schälen, in kleine Stücke schneiden und in reichlich Salzwasser kochen. Anschließend abseihen und in eine große Schüssel umfüllen. In einer Pfanne Öl und Butter schmelzen (Öl für die gute Erhitzbarkeit, Butter für den Geschmack) und darin klein gehackte Zwiebel (rot oder weiß – je nach Belieben) anschwitzen, anschließend klein gewürfelten Speck (oder alternativ Schwarzwälder Schinken) hinzufügen, weiter rösten und vorsichtig unter die Erdäpfel mischen. Diese Masse nun einige Minuten abkühlen lassen, in der Zwischenzeit mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss und frischer Petersilie abschmecken. Zum Schluss etwas Sauerrahm oder Schlagobers und verqirrlte Eier unterrühren.
Strudelteig auf einem Küchentuch auslegen, zwischen jede Lage flüssige Butter streichen und die Erdäpfelmasse so darauf verteilen, dass die Ränder einige Zentimeter frei bleiben. Diese Ränder unten, rechts und links einschlagen und vorsichtig das Küchentuch schräg nach vorne heben. So rollt sich der Strudel automatisch ein. Den Strudel auf ein Backblech legen, mit flüssiger Butter bestreichen und im Backofen bei 200 °C Umluft etwa 30 Minuten goldbraun backen.
Sobald der Strudel fertig gebacken ist, diesen in 3-4 cm dicke Stücke schneiden, vorsichtig auf einen Teller legen und mit Blattsalat servieren.
Da der Erdäpfelstrudel sehr herzhaft schmeckt, serviere ich gerne Blattsalat mit einer süßlicheren Marinade (bestehend aus 6 EL Olivenöl, 2 EL Balsamicoessig, Salz, Zucker und Kräutern) dazu.

1 Kommentar Schreibe einen Kommentar

  1. Was soll man da sagen oder schreiben.
    Bin einfach gerührt und freue mich, daß von diesen Wurzeln so wunderbare Früchte entstanden sind.
    Diesen Strudel wollte ich öfter schmackhaft machen, aber die meisten Rezepte von unserer Schlemmer Köchin sind für mich Neuland, aber….. sie schmecken wunderbar, da kann Frau und Mann sich etwas abschauen. Ich mach das!
    Ich wünsch mir weiter viele neue Rezepte. Danke.

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