Als ich noch ein kleines Mädchen war und jede freie Ferienminute mit meiner lieben Schwester bei meinen Großeltern verbracht habe, kamen wir nicht drum herum, den im Garten stehenden Marillenbaum sinnvoll zu nutzen. Nein, wir kletterten nicht darauf herum, sondern nahmen alle Marillen ab, die wir nur kriegen konnten und verarbeiteten sie gemeinsam mit unserer lieben Omi zu Marillenmarmelade, Marillenknödel und Marillenkuchen.
Eines schönen Sommertages entdeckte unsere Omi in einer Backzeitschrift ein Rezept für einen Obstkuchen und sagte zu ihren zwei Mäderln: “Kommt Kinder, das probieren wir jetzt aus!”
Er war kinderleicht zu machen, da sich die Menge an einem einzigen Joghurtbecher orientierte und damit ein supertolles Rezept fürs Backen mit Kindern ist.
Dieser Tag, an dem wir das Rezept zum ersten Mal ausprobierten, ging in unsere Familiengeschichte als “Tag des Marillenkuchens” ein

Die Erinnerungen daran lassen mich schmunzeln, da nach einigen wenigen Sommer-Ferienzeiten bereits alle unsere Nachbarn vom dem Kuchen gekostet haben und schon während des Verkostens um das Rezept gebeten – bzw. manche sogar gebettelt – haben.
Gleichzeitig möchte ich meiner lieben Omi danke sagen – für die tolle Zeit, die wir als Kinder bei ihnen verbracht haben und was für einen Spaß wir immer – und besonders beim Kochen und Backen – hatten. Wenn ich daran denke, werde ich immer den Duft unseres Obstkuchens in der Nase haben …

Zutaten für 1 kleines Blech
1 Becher Joghurt
2 Becher glattes Mehl
1/4 Becher Staubzucker
1/2 Becher neutrales Öl (zB Sonnenblumenöl)
1 Ei
1 Pkg. Backpulver
1 Pkg. Vanillezucker
Staubzucker und Zimt zum Bestreuen
Obst nach Belieben – in diesem Fall:
5 Äpfel, entkernt und in Scheiben geschnitten (da Marillen leider nicht verfügbar waren)
1 Handvoll Pinienkerne (passen auch wunderbar zu Marillen und jedem anderen Obst)

Zubereitung
1 Becher Joghurt in eine Schüssel leeren und diesen Becher für alle weiteren Zutaten als Messbecher verwenden. Diese ebenfalls in die Schüssel geben und mit einem Mixer zu einem glatten Teig rühren. Teig auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech (mit etwas höherem Rand) ausstreichen, Äpfel und Pinienkerne darauf verteilen und im Backofen bei 160 °C etwa 35-40 Minuten backen.
Nach dem Herausnehmen abkühlen lassen und mit Zimt-Zucker bestreuen.

Wenige Tage danach habe ich den Kuchen noch einmal gebacken, allerdings dann mit tiefgekühlten Waldbeeren belegt und abschließend mit Vanillezucker und braunem Zucker bestreut. Auch eine tolle Variante, die süß-säuerlich mit einer Kugel Vanilleeis bestens für diese Temperaturen ist.

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